Der Flitzer
Ein Traum in gelb ist unbestritten der Alfa Romeo Spider 2.0 Aerodinamica. Eine echte Sportskanone in knalliger Farbe, die beim Vorbeifahren nicht unbemerkt bleibt. An schönen Sommertagen einfach kurzerhand das Dach eingeklappt und schon kommt die perfekte Cabrio Freude auf. Diese Schmuckstücke sieht man heute nur noch sehr selten auf den Straßen von Stuttgart bis nach Heilbronn! Aber Oldtimer-Erlebnis macht’s möglich!
Alfa Romeo Spider 2.0 von 1988
Der Alfa Romeo Spider ist ein Cabriolet des italienischen Herstellers Alfa Romeo. Die ersten vier Generationen, bezeichnet als Baureihen 105 und 115, wurden von Frühjahr 1966 bis Ende 1993 hergestellt. Damit ist der Alfa Romeo Spider der Baureihen 105 und 115 eines der am längsten weitgehend unverändert gebauten Cabriolets. Die fünfte (1994–2005) und sechste Generation (2006–2010) sind jeweils eigenständige Neuentwicklungen.
Der polarisierende Sportwagen
Als der Spider im Frühjahr 1966 vorgestellt wurde, war die Meinung der Öffentlichkeit gespalten. Die meisten Alfisti hätten sich einen anderen Nachfolger für den ein wenig barock wirkenden Giulia Spider gewünscht. Die Arbeiter am Band gaben ihm den Spitznamen Osso di Seppia (Rückenschale des Tintenfischs) in Anspielung auf die Form des Hecks. Im Rahmen eines Preisausschreibens – mit einem neuen Spider als Hauptgewinn – sollte schließlich ein neuer Name für den Wagen ermittelt werden. Letztlich gingen über 120.000 Vorschläge in Arese ein; die Bandbreite reichte vom alfatypischen „Giuliana“ über „Pizza“ und „Sputnik“ bis hin zu „Lollobrigida“. Im Film Die Reifeprüfung von 1967 hatte der Spider eine medienwirksame Produktplatzierung.
„Aerodinamica“
Im Sommer 1983 wurde der Spider Aerodinamica vorgestellt, dem Stil der 1980er-Jahre entsprechend mit üppigem Front- und Heckspoiler. Diese Version war zwar schon in den 1970er-Jahren als Prototyp gezeigt worden, allerdings mit Pininfarinas Zusicherung, das Konzeptfahrzeug so nicht zu bauen. Auch diesmal fand die Öffentlichkeit wieder einen Kosenamen für das Modell: „Gummilippe“. Diese Generation entwickelte sich zur erfolgreichsten in der Geschichte des Spiders, was allerdings weniger etwas über das Auto als vielmehr über die Zeit, in der es gebaut wurde, aussagt. Die meisten Hersteller hatten offene Autos aus dem Programm genommen, und so kauften Cabriolet-Fans das, was am Markt angeboten wurde.
Analog zum Plastikstil der Zeit wurde auch der Innenraum modifiziert; das klassische „Eistütendesign“ der Instrumente blieb allerdings noch bis Sommer 1986 erhalten. Danach kam jener halbkreisförmige Kunststoffträger zum Einsatz, der auch im Nachfolgemodell erhalten blieb.
Ab Herbst 1988 war der 2000er auch mit geregeltem Katalysator erhältlich, der das Auto 11 PS Leistung kostete und den typischen Alfa-Sound etwas eindämmte. Zudem wurden einige 2-Liter-Modelle mit der Bosch L-Jetronic und gegen Serienende mit der Motronic–Saugrohreinspritzung von Bosch versehen.
Mit einer Ergänzung des Motorenprogramms kamen auch die Typen L 406 und L 408 auf den Markt, deren Nachfolger zunächst dieselben Bezeichnungen erhielten. Der L 406 besitzt einen leistungsgesteigerten Dieselmotor des Typs OM 621 mit 40 kW, der 408 einen leistungsgesteigerten M-121-Ottomotor mit 59 kW.
Motoren
Die Motoren des Spider basierten über die gesamte Bauzeit auf derselben Konstruktion, die mit Hubräumen von 1300 cm³ bis 2000 cm³ angeboten wurde – dem Nordmotor (seit Eröffnung der Alfasud-Produktionsstätte in Pomigliano d’Arco bei Neapel 1972, versieht man alle Produkte aus dem Stammwerk in Arese mit dem Namenszusatz „Nord“). Der von Giuseppe Busso entworfene Motor hatte bei seiner Einführung 1954 in der Giulietta außer dem Zylinderkopf auch den Motorblock aus Leichtmetall und zwei obenliegende Nockenwellen (DOHC). Zusammen mit den beiden Doppelvergasern, die bis spät in die 1980er Jahre das Gemisch aufbereiteten, ergab sich das markante und typische Motorengeräusch, das Alfa Romeos kennzeichnete. Später wurde der Motor im Zuge der strengeren Abgasbestimmungen zunächst in den USA mit einer Saugrohreinspritzung versehen (Typ Spica, mechanisch), noch später mit einer elektronischen Saugrohreinspritzung von Bosch. Im Spider der Serie 4 wurde eine variable Nockenwellenverstellung eingebaut.
Technische Daten
Motor | Ottomotoren 1,6 – 2,0 Liter (76-97 kW) |
Hubraum | unbekannt |
Leistung | Spider 1600 76 kW (103 PS) 1983–1986 Spider 1.6 76 kW (103 PS) 1986–1989 Spider 2.0 Kat 85 kW (115 PS) 1987–1989 Spider 2.0 92 kW (125 PS), 1986–1989 Spider 2000 93 kW (126 PS) 1983–1986 |
Getriebe | 4 Vorwärts-, 1 Rückwärtsgang |
Karosserieversion | Cabriolet |
Länge, Breite, Höhe | 4270 mm / 1630 mm / 1290 mm |
Radstand | 2250 mm |
Bereifung | unbekannt |
Leergewicht | 1020–1070 kg |